Klimafreundliche Wärmeversorgung – Teil 2: Solarthermie
Während die Wärmepumpe, welcher wir unseren ersten Teil der Beitragsreihe gewidmet haben, die als neue Energiequelle derzeit in aller Munde ist, bildet auch das Heizen mit Solarthermie eine echte, ökologische Alternative für die Warmwasserversorgung & Heizung der Zukunft.
Im zweiten Teil der Beitragsreihe zur klimafreundlichen Wärmeversorgung:
Klimafreundliche Wärmeversorgung – Teil 2: Solarthermie
.. informieren wir deswegen über die Möglichkeiten zur Nutzung der Sonnenenergie für die Warmwasserbereitung und als Heizquelle.
Die Solarthermie-Heizung
Bei der Solarthermie-Heizung leiten Kollektoren auf den Dachflächen die Energie der Sonne als Wärme an ein spezielles Solargemisch weiter, das anschließend ins Haus transportiert wird. Die thermische Solaranlage sorgt so je nach System für warmes Heiz- und/oder Trinkwasser und kommt dabei ohne fossile Brennstoffe und die damit verbundenen Brennstoffkosten aus.
In der Ausführung kommen entweder Flach- oder Röhrenkollektoren zum Einsatz. Bei einer günstigen Ausrichtung des Gebäudes und ausreichend unberschatteter Fläche bieten Flachkollektoren das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Ist die Ausrichtung nachteilig und die Flächen knapp, kommen Röhrenkollektoren (bzw. Vakuumröhrenkollektoren) zum Einsatz.
Die Funktion ist dabei von der Sonne abhängig. Scheint also die Sonne nicht, können die Kollektoren keine Energie einfangen. Für diese Situation ist ein Wärmespeicher notwendig.
Ein Vorrat an warmem Heizungs- bzw. Trinkwasser wird in einem isolierten Behälter vorgehalten. So kann die Solarthermie unabhängig von der Sonne zum Beispiel auch nachts genutzt werden. Solarkollektoren und Wärmespeicher sind über Rohrleitungen verbunden und eine Solarpumpe lässt die Flüssigkeit zirkulieren. Ein Solarregler überwacht dabei die Temperaturdifferenz zwischen Kollektoren und Wärmespeicher und regelt dementsprechend das System.
Wenn sich der gesamte Wärmebedarf eines Gebäudes mit Solarthermie erzeugen lässt, erfüllt das System die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes. Ist dies nicht der Fall, kann die Solarthermie-Anlage mit einer zusätzlichen Heizquelle ergänzt werden. Die thermischen Solaranlagen sind vor allem für Einfamilien- und Zweifamilienhäuser geeignet. Bei größeren Anlagen sind ausreichende Flächen und zusätzlicher Platz für Speicher entscheidend.
Die Solarthermie-Hybrid-Heizung
Während die Warmwasserversorgung in Ein- und Zweifamilienhäusern mittels Solarthermie mit Pufferspeicher gut möglich ist, braucht es für Phasen mit wenig Ertrag oder hohem Verbrauch eine andere Energiequelle.
Um den Wärmebedarf des Vorhabens abzudecken, kann die solarthermische Anlage auch mit einer Heizungsanlage kombiniert werden, die Wärme aus flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen erzeugt.
Um die Vorgaben des neuen Gebäudeenergiegesetzes zu erfüllen, wird ohne Nachweis angenommen, dass die thermische Solaranlage 15 Prozent des Gesamtbedarfs an Wärme erzeugt. Wenn sie dann zum Beispiel mit einer Gasheizung kombiniert wird, muss diese zu 60 Prozent mit grünen Gasen betrieben werden, um den Gesamtprozentsatz von 65 Prozent erneuerbare Energie im System einzuhalten.
Sie möchten noch mehr über die klimafreundliche Wärmeversorgung erfahren?
Lesen Sie im Teil 1 zur Wärmepumpe oder im dritten Teil zur klimafreundlichen Wärmeversorgung mittels nachwachsender Biomasse, Stromdirektheizung oder der Versorgung über kommunale Wärmenetze.